Let’s Become Fungal!: Mycelium Teachings and the Arts -
Dieses Buch verbindet Kunst und Mykologie und zeigt, wie Pilze als Vorbild für Zusammenarbeit und soziale Innovation dienen können. Es beleuchtet Praktiken aus Lateinamerika und der Karibik, die auf Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Arten, Symbiose und gemeinschaftlichem Austausch basieren. Die Autorin regt dazu an, von Pilzen zu lernen, um neue Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln, die auf Vielfalt und gegenseitiger Abhängigkeit beruhen.
Einleitung „Let’s Become Fungal!“ betrachtet die wachsende Faszination für Pilze und ihr Myzel als Impuls, um Denkmodelle neu zu gestalten. Das Buch verbindet wissenschaftliche Forschung, indigene Weisheiten und kreative Prozesse. Pilze werden nicht nur als Organismen verstanden, sondern als komplexe Lebewesen, die mit ihrem verzweigten Netzwerk das Überleben verschiedener Arten sichern.
Indigene Perspektiven Mehrere Beiträge beruhen auf Gesprächen mit indigenen Gemeindemitgliedern, die Pilze seit Generationen in ihr Alltagsleben und ihre spirituellen Praktiken einbeziehen. In diesen Kulturen stehen Pilze für Verbindung und Verantwortung gegenüber allen Lebewesen. Durch Rituale und traditionelle Erzählungen werden Erkenntnisse über essbare und heilende Pilze weitergegeben. Diese ganzheitliche Sichtweise zeigt, dass Myzel-Netzwerke als Symbol für Kooperation und Respekt dienen können.
Künstlerische Ansätze Künstlerinnen und Kuratorinnen greifen die Idee des Myzels in Installationen, Performances und Ausstellungen auf. Das Pilzgeflecht inspiriert dabei zu offenen, experimentellen Prozessen. Kunst wird nicht als abgeschlossener Einzelakt verstanden, sondern als Gemeinschaftsprojekt, bei dem viele unterschiedliche Stimmen beteiligt sind. Dieses Vorgehen bricht Hierarchien auf und lässt Raum für Begegnungen, in denen Menschen gemeinsam neue Formen des Ausdrucks erproben.
Feministische Stimmen Feministinnen innerhalb des Projekts hinterfragen traditionelle Machtstrukturen. Das Myzel steht für eine organische, vernetzte Form des Zusammenlebens, in der Fürsorge und Austausch vorherrschen. Pilze werden zum Vorbild für Feminismus, der starre Muster und patriarchale Hierarchien kritisch betrachtet. Die unsichtbaren, aber starken Fäden des Myzels verweisen auf eine leise, aber kraftvolle Art, Veränderungen anzustoßen und marginalisierte Stimmen zu verbinden.
Mykologische Erkenntnisse Mykologinnen erklären die wissenschaftlichen Aspekte des Pilzreichs. Sie beschreiben, wie Pilze in Böden die Kommunikation zwischen Pflanzen ermöglichen, Nährstoffe verteilen und Abfälle zersetzen. Diese Prozesse weisen darauf hin, dass Pilze essenzielle Partner in allen Ökosystemen sind. Der Gedanke, dass Pilze kaum sichtbar, aber lebenswichtig sind, regt dazu an, Respekt für natürliche Zusammenhänge zu entwickeln und nachhaltige Alternativen zu fördern.
Kollaborative Lernprozesse Das Buch zeigt, wie sich künstlerische, indigene und wissenschaftliche Sichtweisen in gemeinsamen Projekten ergänzen. Workshops, Diskussionen und Forschungsreisen eröffnen neue Räume des Lernens, in denen Erfahrungen ausgetauscht und weiterentwickelt werden. Dieser kollektive Prozess, der dem Myzel folgt, fördert Offenheit und Kreativität. Er verweist auf eine Form der Gemeinschaft, in der Unterschiede nicht nur akzeptiert, sondern wertgeschätzt werden.