Beyond Speculative Design: Past – Present – Future
„Beyond Speculative Design: Past – Present – Future“ von Ivica Mitrović, James Auger, Julian Hanna und Ingi Helgason untersucht, wie spekulatives Design über seine traditionellen Grenzen hinaus erweitert wird. Das Buch verbindet historische Ansätze, aktuelle Praktiken und zukünftige Perspektiven, um neue Wege des Designs aufzuzeigen. Es reflektiert kritisch die Rolle von Design in gesellschaftlichen, kulturellen und technologischen Kontexten und bietet fundierte Einblicke in die Entwicklung und Anwendung spekulativer Methoden.
„Beyond Speculative Design: Past – Present – Future“ beleuchtet die Entwicklung und Anwendung spekulativer Designmethoden durch konkrete Beispiele und praxisnahe Fallstudien. Das Buch beginnt mit einer historischen Betrachtung, indem es Projekte wie die „Dunne & Raby“-Initiativen aus den frühen 2000er-Jahren beschreibt. Diese frühen Versuche, zukünftige Szenarien durch greifbare Objekte und Geschichten darzustellen, dienen als Fundament für die heutige Praxis.
Ein Beispiel aus dem Buch beschreibt ein Projekt, bei dem Designer fiktive Interfaces für eine post-kapitalistische Gesellschaft entworfen haben. Diese Interfaces ermöglichen es, alternative Wirtschaftsmodelle zu visualisieren – zum Beispiel eine Plattform, die gemeinschaftliche Ressourcenverwaltung anstelle von individueller Aneignung fördert. Solche konkreten Entwürfe verdeutlichen, wie Spekulationsdesign gesellschaftliche Normen hinterfragen und neue Denkweisen anstoßen kann.
Auf der gegenwärtigen Ebene stellt das Buch Projekte wie „The Cloud of Petabytes“, ein Kunst- und Designprojekt, vor. Hier werden große Datenspeicher als visuelle Metaphern genutzt, um die Auswirkungen der digitalen Revolution auf unser Leben greifbar zu machen. Die Autoren erklären, wie die ästhetische Gestaltung solcher Objekte zum Nachdenken über Datenschutz, Überwachung und Datenethik anregt.
Weiterhin wird eine Fallstudie über die Verwendung von Virtual Reality in urbanen Planungsprozessen vorgestellt. In diesem Projekt wurden immersive Simulationen erstellt, die Bürgern ermöglichen, zukünftige Stadtteile virtuell zu erleben und zu gestalten. Dadurch werden nicht nur technische Aspekte, sondern auch soziale und ökologische Überlegungen in den Planungsprozess integriert.
Das Buch zieht konkrete Schlussfolgerungen, indem es betont, dass spekulatives Design mehr sein muss als nur „coole“ Zukunftsobjekte. Es fordert Designer auf, ethische Fragen direkt in die Gestaltung einzubeziehen und eng mit der Gesellschaft zusammenzuarbeiten, um Visionen zu realisieren, die sowohl innovativ als auch verantwortungsvoll sind. Die Autoren schließen, dass die Zukunft des Designs interdisziplinär sein muss: Historische Erkenntnisse, aktuelle Techniken und zukünftige Technologien sollten kombiniert werden, um nachhaltige und gerechte Lösungen zu entwickeln.
Besonders relevant ist die Erkenntnis, dass spekulatives Design als Werkzeug zur Reflexion dienen sollte. Es soll nicht nur Zukunftsvisionen kreieren, sondern auch gesellschaftliche Diskurse fördern und partizipative Prozesse anstoßen. Der Leser lernt, dass durch die Verbindung von Theorie und Praxis – etwa durch das Einbinden von Community-Workshops oder öffentlichen Ausstellungen – reale Veränderungen initiiert werden können, die auf den in den fiktiven Entwürfen entwickelten Ideen basieren.
https://speculativeedu.eu/beyond-speculative-design-past-present-future/
OPEN SOURCE https://speculativeedu.eu/wp-content/uploads/2021/06/Beyond-Speculative-Design.pdf
QUELLE / ISBN - 9789536617562
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