Ein Toaster von Grund auf In „The Toaster Project“ unternimmt Thomas Thwaites ein ungewöhnliches Experiment: Er versucht, einen einfachen Toaster von Grund auf selbst herzustellen – und zwar komplett von Hand, ohne auf die moderne industrielle Infrastruktur zurückzugreifen. Was zunächst wie eine einfache Aufgabe erscheint, entpuppt sich als eine epische Reise durch die Komplexität der modernen Welt. Thwaites’ Projekt ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine kritische Reflexion über die Globalisierung, industrielle Produktion und die Abhängigkeit des modernen Menschen von komplexen Lieferketten.

Die Idee hinter dem Projekt Thwaites’ Idee entstand aus einer einfachen Frage: Könnte ein durchschnittlicher Mensch in der heutigen Welt ein alltägliches Gerät wie einen Toaster selbst herstellen? Der Toaster wurde als Symbol für die moderne Konsumgesellschaft gewählt – ein scheinbar einfaches Gerät, das jedoch auf einer hochkomplexen industriellen Infrastruktur basiert. Thwaites beschließt, den Toaster nicht nur zusammenzubauen, sondern auch alle Komponenten selbst herzustellen, einschließlich des Metalls, des Kunststoffs und der Elektronik.

Die Herausforderungen der Materialbeschaffung Ein zentrales Thema des Buches sind die enormen Herausforderungen, die Thwaites bei der Beschaffung der Rohstoffe und der Herstellung der Toasterkomponenten bewältigen muss. Er beginnt mit der Suche nach den grundlegenden Materialien: Eisen, Kupfer, Nickel und Plastik. Jeder dieser Rohstoffe erfordert eine eigene, oft abenteuerliche Reise:

Eisen: Thwaites besucht eine stillgelegte Mine in Wales, um Eisenerz abzubauen. Er beschreibt den mühsamen Prozess des Erzabbaus und der Eisenverhüttung, den er mit primitiven Mitteln durchführt.

Kupfer: Um Kupfer zu gewinnen, versucht Thwaites, alte Elektrokabel zu recyceln und das Metall zu schmelzen. Er stößt dabei auf technische und sicherheitliche Herausforderungen.

Nickel: Die Beschaffung von Nickel erweist sich als besonders schwierig, da es in reiner Form kaum verfügbar ist. Thwaites experimentiert mit verschiedenen Methoden, um das Metall zu extrahieren.

Plastik: Die Herstellung von Plastik aus Erdöl ist eine weitere Herausforderung. Thwaites versucht, Plastik aus Rohöl zu gewinnen, das er in einer stillgelegten Ölquelle in England findet.

Die Herstellung des Toasters Nachdem Thwaites die Rohstoffe beschafft hat, beginnt er mit der Herstellung der Toasterkomponenten. Er beschreibt die Schwierigkeiten, die er dabei überwinden muss:

Metallverarbeitung: Thwaites versucht, das Eisen und Kupfer zu schmelzen und in die richtige Form zu bringen. Er verwendet primitive Öfen und Werkzeuge, was zu ungenauen und oft fehlerhaften Ergebnissen führt.

Elektronik: Die Herstellung der elektrischen Komponenten, einschließlich des Heizelements und des Schalters, erweist sich als besonders schwierig. Thwaites experimentiert mit verschiedenen Methoden, um die notwendigen Teile herzustellen.

Design und Montage: Schließlich versucht Thwaites, die einzelnen Komponenten zu einem funktionierenden Toaster zusammenzubauen. Das Ergebnis ist ein grobes, aber funktionierendes Gerät, das weit von einem modernen Toaster entfernt ist.

Reflexionen über die moderne Welt Thwaites’ Projekt ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine kritische Reflexion über die moderne Welt. Er zeigt, wie abhängig wir von globalen Lieferketten und industriellen Prozessen sind. Das einfache Toasterprojekt offenbart die immense Komplexität und Arbeit, die hinter alltäglichen Gegenständen steckt.

Thwaites reflektiert auch über die Umweltauswirkungen der industriellen Produktion und die sozialen und ökologischen Kosten der Globalisierung. Er zeigt, wie die moderne Konsumgesellschaft uns von den eigentlichen Prozessen der Herstellung und Produktion entfremdet hat.

QUELLE / ISBN - 9781568989976