The Creative Habit: Learn It and Use It for Life
In *The Creative Habit* zeigt die Choreografin Twyla Tharp, dass Kreativität kein Zufall ist, sondern Ergebnis täglicher Praxis, Disziplin und Struktur. Das Buch ist ein persönlicher, anwendungsnaher Leitfaden zur Entwicklung einer kreativen Arbeitsweise – unabhängig vom Fach oder Medium.
Twyla Tharp, eine der bekanntesten amerikanischen Choreografinnen, beschreibt in The Creative Habit, wie sie über Jahrzehnte hinweg ihre kreative Praxis systematisiert hat – nicht um sich einzuengen, sondern um zuverlässig kreative Arbeit leisten zu können. Im Zentrum steht die Überzeugung, dass kreative Menschen nicht auf Inspiration warten, sondern sich durch tägliche Routinen selbst in den Zustand versetzen, in dem Ideen entstehen können.
Tharp beginnt mit der Beschreibung ihrer eigenen Gewohnheiten: etwa dem täglichen Gang ins Tanzstudio um sieben Uhr morgens, immer mit denselben Ritualen, um den Tag strukturiert zu beginnen. Sie beschreibt, wie wichtig es ist, sich feste Rahmen zu schaffen – sowohl zeitlich als auch gedanklich – damit Kreativität nicht im Chaos verpufft, sondern produktiv werden kann.
Ein zentrales Konzept des Buches ist das der „Box“: Für jedes neue Projekt legt Tharp eine physische Box an, in die sie alles sammelt, was mit der Idee zu tun hat – Skizzen, Texte, Recherchen, Bilder, Gedanken. Die Box steht für einen bewussten Ort der Konzentration, an dem kreative Fragmente systematisch gesammelt und später in kohärente Werke überführt werden können. Diese Methode ist übertragbar auf alle kreativen Disziplinen und verbindet Spontaneität mit Organisation.
Tharp betont, dass kreatives Arbeiten mit Risiken, Fehlern und Widerständen verbunden ist. Sie spricht offen über Phasen des Scheiterns, über Zweifel und Blockaden – und zeigt, wie sie diesen begegnet: durch Wiederholung, durch Analyse, durch das bewusste Sich-Aussetzen von Herausforderungen. Kreativität wird als Muskel beschrieben, den man nur durch regelmäßige Anstrengung entwickeln kann.
Das Buch enthält zahlreiche Reflexionsfragen, Übungen und Denkmodelle, etwa zur Herkunft eigener Ideen, zum Umgang mit Kritik oder zur Pflege von Aufmerksamkeit. Tharp schlägt vor, die eigene kreative Biografie zu analysieren – welche Muster, Orte oder Zeiten begünstigen Ideen? Wie geht man mit Unterbrechungen, Ablenkung oder Angst vor Bewertung um?
In ihrer Sprache bleibt Tharp konkret, pragmatisch und direkt. Sie schöpft aus ihrer Erfahrung mit Tänzerinnen, Musikerinnen und Künstler*innen, um ein universelles Bild kreativen Arbeitens zu zeichnen – ein Tun, das aus Disziplin erwächst, aber Offenheit verlangt; das Wiederholung braucht, aber stets auch Risiko bedeutet
The Creative Habit richtet sich an alle, die kreativ arbeiten (wollen), aber im Alltag oft an Struktur, Selbstzweifeln oder Chaos scheitern. Es ist ein Buch, das ermutigt, weniger auf Eingebung zu hoffen – und stattdessen damit zu beginnen, Kreativität wie eine ernsthafte, tägliche Praxis zu behandeln.
QUELLE / ISBN - 9780743235273
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